Geschichte des EGW Brienz

Mit dem EGW Brienz ist eine fast 200-jährige Geschichte evangelistischer Arbeit am oberen Brienzersee und im Oberhasli verbunden. Auf dieser Seite wollen wir Dir einen kurzen Überblick über unsere Geschichte geben.

Zum 100-Jährigen Jubiläum unseres Vereinshauses im Jahre 2008 hat unser damaliger Pfarrer Thomas Gerber die Geschichte im Detail aufgeschrieben. Sie kann hier nachgelesen werden:

Die Geschichte Vereinshaus Hobacher EGW - eine Chronik.pdf

1830

Im frühen 19. Jahrhundert entstand "eine grosse religiöse Bewegung" in den Dörfern um Meiringen. Seit 1830 wurden christliche Versammlungen in der Herrnhuter Brüdergemeine in Willigen abgehalten. Man las in der Bibel, sang geistliche Lieder und betete gemeinsam um Jesu Hilfe.

3. September 1831

Gründung der "Evangelischen Gesellschaft" in Sulgenbach (heute zur Stadt Bern gehörig) als Gegenpol zum aufkommenden Liberalismus in der Berner Landeskirche. Ziel waren unter Anderem die "Vereinigung der Gläubigen, besonders im Schosse unserer evangelisch-reformierten Landeskirche", sowie die "Aufrechterhaltung der reinen Lehre des Evangeliums, so wie sie in der Helvetischen Konfession und dem Heidelberger Katechismus ausgesprochen ist". Ein Teilnehmer schrieb:

„Auf den Knien gelobten wir dem Herrn Treue unter Tränen, und dass wir den Grundsätzen treu bleiben wollten, wie sie bei der Gründungsversammlung vereinbart worden waren. Und als man es ausdrücklich ausgesprochen, dass man in der lieben Landeskirche Gottes Wort treiben wolle, da rannen die Tränen reichlich über die Wangen.“

1839

Dokumentation eines "Hilfsvereins" der Evangelischen Gesellschaft in Meiringen. Zu der Zeit gab es im Kanton Bern rund 20 solcher Hilfsvereine. Die Arbeit des Vereins in Meiringen erstreckte sich vom oberen Brienzersee bis ins hintere Haslital. An allen Orten entstanden christliche Versammlungen, die von den Besuchern selbst veranstaltet und in Privathäusern abgehalten wurden. Die Leitenden Männer des Vereins besuchten die einzelnen Versammlungen unregelmässig.

1841

Die Versammlungen wurden so zahlreich, dass die Leitung durch Laien an ihre organisatorischen Grenzen stiess. Erstmals wurde ein ordinierter Prediger aus Württemberg, sein Name war Christoph Mörle, angestellt.

1873

Da für einen evangelistischen Vortrag sowohl der Zugang zur Kirche als auch zur Schule verweigert wurde, musste ein Tanzlokal angemietet werden. Mit dieser Erfahrung begannen die Planungen für ein eigenes Gebäude.

1882

Durch das Komitee der Evangelischen Gesellschaft stationiert mit Martin Werner einen "Evangelisten" – so wurden die Prediger damals genannt – in der Region. Aus strategischen Gründen wird Brienz als Zentrum der Arbeit gewählt. 

1884

Die Arbeit ging dem Evangelisten Martin Werner über seine Kräfte und er wird von Karl Kunz abgelöst. Er bleibt für 21 Jahre.

1906

Das Land zum Bau des Vereinshauses an der Oberdorfstrasse 8 wurde erworben.

1908

Einweihung des Vereinshauses

1909

Berufung von Fritz Nyfenegger als Evangelist nach Brienz. Er berichtet später: "Die Bevölkerung hier ist sehr kirchlich. Die Stellung des Evangelisten ist eine recht schwierige. Die Versammlung in Brienz vom 1. und 3. Sonntagabend ist schwach besucht" 

1919

Es sind 9 Orte dokumentiert, in denen Evangelist Fritz Nyfenegger predigte: Brienz, Guttannen, Hohfluh, Innertkirchen, Meiringen, Nessental, Reuti, Schwanden und Willigen.

1923-1924

Evangelisationsveranstaltungen mit Ernst Intermühle und A. Amstein. Der Gottesdienst wird von bis zu 70 Personen besucht.

1971

Unter Evangelist Jürgen Liebe entstand ein besonders gutes Verhältnis zur bernischen Landeskirche. In Brienz werden gemeinsame Evangelisationsveranstaltungen abgehalten.

Ein Grossteil der notwendigen Mittel für die Fassadensanierung des Vereinshauses werden von der reformierten Kirche zur Verfügung gestellt.

1991

Der Gottesdienstbesuch nahm mehr und mehr ab. Ältere Gemeindeglieder konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an die Versammlungen kommen und jüngere kamen nicht nach.

Mit einer Verlegung des Sonntagsgottesdienstes vom Abend auf den Morgen stiessen sofort jüngere Menschen zur Gemeinde.

1996

Nach vierjähriger Zeit ohne ortsansässigen Prediger wird Thomas Gerber nach Brienz berufen.

Die notwendige Selbstorganisation während der Vakanz führt zu einer Stärkung der innergemeindlichen Bindungen.

2017

Pfarrerin Elaine Miles wird nach Brienz berufen.